Am Anfang steht ein Wunsch


WURMSBACH / PFÄFFIKON SZ – Seit Mitte August steht im Foyer des Talent-Campus Zürichsee (TCZ) die fünfteilige Wunsch­maschine des Vögele Kultur Zentrums. Im Rahmen der Starttage des neuer­öffneten Bildungs­zentrums des SBW Haus des Lernens wurde die interaktive Instal­lation durch Jugendliche und ukrainische Gäste eingeweiht. Die deponierten Wünsche dienen in den nächsten Wochen als Aus­gangs­punkt für Passion-Projekte und Coaching-Prozesse.

Wünsche, Visionen und Träume sind ein bedeutender Antrieb für gesell­schaftliche Verän­derungen und persönliche Entwick­lungen, sind sich die Macher*innen des Talent-Campus Zürichsee sicher. Als Vorboten besonderer Fähigkeiten. Als Zeichen tiefer­liegender Bedürfnisse. Und als Wegweiser und Kompass, der dem Leben eine Richtung gibt. Wer Wünsche hat, blickt nach vorne, erhofft sich Veränderung, entwickelt sich weiter.

Passions-Brille

Kein Wunder also, dass der Talent-Campus Zürichsee jeder und jedem entge­genruft: «Wage, wovon du träumst!». Jugendliche sollen ermutigt werden, dem eigenen Wesen zum Durchbruch zu verhelfen, die eigenen Bedürfnisse und Potentiale ernst zu nehmen. Weshalb die Frage nach Passionen, Träumen und Zielen vom allerersten Moment an eine entscheidende Rolle spielt. «Wohin soll die Reise gehen und mit welchem Ziel?», fragt die Mitarbeiterin des Check-in-Schalters am Starttag die Wartenden vor dem Visitor Center. Erste Neigungen und Leiden­schaften werden erhoben, die Neuan­kömmlinge per sofort durch die Passions-Brille betrachtet. Mit allen notwendigen Reise­unterlagen ausgestattet starten die Jugendlichen ihre Expedition in die nahe Zukunft, werfen alte Geschichten im wörtlichen Sinne über Bord und brechen auf zu neuen Ufern.

Wunschmaschine

Im Foyer des Talent-Campus Zürichsee erwartet sie eine fünfteilige Wunsch­maschine, die weder zischt noch rattert: eine interaktive Installation des Vögele Kultur Zentrums, die heraus­zufinden hilft, was wir uns wirklich wünschen. Basierend auf dem Zürcher Ressourcen­modell sowie Erkenntnissen aus der Emotions­psychologie und dem Mental­training bietet sie eine spielerische Auseinan­dersetzung mit der Kraft unserer Wünsche. Mit einem selbst­gewählten Song im Ohr (Bsp. «Calm down») werden Herzens­wünsche («weniger Stress») notiert, die Bedürfnisse hinter den Wünschen («Entspannung») ergründet, drei Fähigkeiten zur Verwirklichung des Wunsches («Fantasie, Lockerheit und Durch­setzungs­stärke») bewusst gemacht, eine Vereinbarung mit sich selbst abgeschlossen (Bsp. «Ruhezeiten einplanen») und ein passendes Symbol im Mini-Format ausgewählt, welches fortan in der Hosen­tasche an die nächsten Schritte erinnert.

Die ersten Wünsche

Eröffnet wird die Installation von Fatih, einem kurdisch-ukra­inischen Flüchtling, der seit ein paar Wochen im Internats­gebäude wohnt: «Ruhe und Frieden für diese Welt!», steht auf dem kleinen Zettel geschrieben, der in einer der über 700 Papp­dosen deponiert ist. Gefolgt von Wünschen, die Jugendliche formulieren: «eine Lehrstelle finden, die mir entspricht; ins Hand­ball-Natio­nalteam aufgenommen werden; die Motivation fürs Lernen wiederfinden; finanzielle Unab­hängigkeit erlangen; Frieden mit mir selbst finden». Ein breites Spektrum an Wünschen, die in den nächsten Wochen als Ausgangs­punkt für Passion-Projekte und Coaching-Prozesse dienen, um an Wünschen zu erkennen, was in uns schlummert und uns einzigartig macht.


Ein Geschenk des Vögele Kultur Zentrums

Bis Ende März 2022 war die Wunsch­maschine im Vögele Kultur Zentrum in Pfäffikon SZ Teil der Aus­stellung «unMÖGLICH? – Über die Kraft der Wünsche». Der Wunsch des Talent-Campus Zürichsee, die interaktive Ausstellung vor der Mulde zu retten, war so kraftvoll, dass er dank der Gross­zügigkeit des Vögele Kultur Zentrums in Erfüllung ging und seit Mitte August die gestaltete Umgebung des neu eröffneten Talent-Campus Zürichsee bereichert. «Es freut uns sehr, dass die Wunsch­maschine eine neue Heimat bekommen hat», schreibt Alexandra Könz, Operative Leiterin im Vögele Kultur Zentrum. «Sehr gerne komme ich bei Gelegen­heit vorbei und wünsche Ihnen allen viele kraftvolle Visionen.» Ein Glücksfall für beide Seiten. Und zudem ein gutes Beispiel für das Fraktal­element «Connecting».